Dialog der Kulturen – Möglichkeiten interkultureller Verständigung?


„Die USA und Europa müssen sich auf ihre Gemeinsamkeiten besinnen: Die Völker des Westens müssen sich aneinanderhängen – oder sie werden getrennt aufgehängt.“ (Samuel P. Huntington, Verfasser des Buches Kampf der Kulturen)

„Das Lob des Vielen, der Differenz und des Anderen mag heute auf Akzeptanz rechnen können: aber eine Stimmungslage ersetzt noch keine Argumente.“ (Jürgen Habermas, Einheit der Vernunft in der Vielheit ihrer Stimmen)

„Statt der neuzeitlichen nationalen Interessen-, Macht- und Prestigepolitik brauchen wir eine Politik regionaler Versöhnung, Verständigung und Annäherung.“ (Hans Küng, Präsident der Stiftung Weltethos in Tübingen)

„Ich verspreche mir nichts von solch einem Dialog. (...) Es gibt noch viel zu tun, aber der Westen ist auf dem richtigen Weg. Unser Ziel sollte es vielmehr sein, den Planeten zu verwestlichen.“ (Richard Rorty, amerikanischer Philosoph)

Das Ende der Geschichte (Francis Fukuyama) hat nicht stattgefunden, es ist auch nicht zu einem Kampf der Kulturen (Samuel P. Huntington) gekommen. Nicht einmal nach dem 11. September 2001. Sicher verursacht der Globalisierungsprozess Spannungen zwischen der Offenheit von Staaten einerseits und dem Bedürfnis ihrer Bürgerinnen und Bürger nach kultureller Eigenständigkeit andererseits.

Mit der Angleichung und der Vereinheitlichung von Standards, Normen und Werten verschwinden Differenzierungen zwischen territorial verfassten und nationalstaatlich zusammengefassten Gesellschaften. Aber: Während die Globalisierung in der Ökonomie und der Technik, in der Massenkommunikation und Tourismus in rasantem Tempo und Umfang voranschreitet, sind heute die „lokalen Identitäten in ihrer ganzen Verbreitung und Fülle, die sich durch Begriffe wie Ethnizität, Sprache, Herkunft, Religion und Tradition definieren lassen, wieder auferstanden als bedeutende Kräfte“ (Kofi Annan, Manifest für den Dialog der Kulturen). Dies lässt die Frage nach der Geltung weltweiter Wertvorstellungen aufkommen und die, ob es überhaupt (noch) gemeinsame Werte geben kann und soll.

I. Mögliche Seminarmodule in Auswahl:

Kulturen zwischen Dialog und Kampf?

  • Bestandsaufnahmen, Dimensionen und Konfliktpotenziale
  • Planspiel „Dialog der Kulturen“
  • Was zeichnet moderne Kulturen aus? Zur Komplexität des Kulturbegriffs


Interkulturelle Verständigung oder clash of civilizations?

  • Analyse von Autoren wie Samuel P. Huntington, Richard Rorty, Jürgen Habermas, Hans Küng und Ram A. Mall im Vergleich
  • Untersuchung von kulturzentristischen und verständigungsorientierten Konzeptionen


Weltreligion im Globalisierungsprozess

  • Chance oder Risiko: Weltreligionen vor dem Wiedererstarken?
  • Besuch einer Religionsgemeinschaft (z.B. Moschee)

Kulturproblem Migration?

  • Denk ich an Migration ...: Einführung und Versuch einer Begriffsbestimmung
  • Formen - Ziele - Ursachen: Analyse von Migration gestern und heute
  • Migration und Frauenfragen: Spezifische Frauensituation in der Migration?
  • Das Problem unterschiedlicher Deutungsmuster - Rollenspiel „Neu am Tisch“
  • Migration in der Praxis: Experteninterviews bei den verschiedenen Institutionen und Akteuren

II. Downloads und Arbeitsergebnisse (nur temporär verfügbar):


- derzeit sind keine aktuellen Downloads und Arbeitsergebnisse online verfügbar -