Krieg für freien Handel? Das Beispiel Afghanistan und der DR Kongo


Unter den Perspektiven des Dreiklangs „Welthandel – Gerechtigkeit – Krieg“ werden in dem entwicklungspolitisch-orientierten Seminar aktuelle Tendenzen der internationalen Politik und des Weltwirtschaftssystems analysiert. Dabei werden u.a. zwei Schwerpunkte verfolgt: Zum einen wurden verschiedene Aufgabengebiete entwicklungspolitischer Aktivitäten vorgestellt und analysiert. Unter Berücksichtigung der Zieldimensionen der deutschen Entwicklungspolitik (soziale Gerechtigkeit – sozialer Ausgleich – armutsmindernde Rahmenbedingungen) werden vor allem die Rollen von Staaten(-gemeinschaften), von Nicht-Regierungsorganisationen, von international agierenden Unternehmen und von Verbraucherinnen und Verbraucher im Hinblick auf die Verantwortung für die Eine Welt thematisiert. Zum anderen wird der aktuelle Welthandel anhand verschiedener Fallanalysen auf Chancen und Risiken für Industrie- und Entwicklungsländer hin überprüft. Am Beispiel Afghanistan und der Demokratischen Republik Kongo werden Fragen und Problemen der internationalen Handels-, Sicherheits-, Friedens- und Entwicklungspolitik konkretisiert.


Methodisch wird großer Wert auf Teilnehmendenorientierung der Einheiten gelegt. Die Umsetzung erfolgte durch einen Mix aus theoretischen und spielerischen Komponenten (Impulsvorträge, Planspiele, Statistik-Parcours, Karika-Tour, Filmanalyse zur DR Kongo, etc.), die sich an den Vorkenntnissen der Teilnehmenden orientierten. Die Teilnehmenden können so im Spannungsbogen des Dreiklangs „Welthandel – Gerechtigkeit – Krieg“ verschiedene Einblicke in aktuelle Tendenzen der internationalen Politik und des Weltwirtschaftssystems erhalten. Die dabei entstehenden Diskussionen und daraus entwickelten Erkenntnisse können sich u.a. z.B. auf folgende Aspekte fokussieren:

Bei der Standortwahl eines Unternehmens sollten nicht nur ökonomische Kenngrößen im Vordergrund einer Entscheidung stehen. Politik- und gesellschaftsbezogene Aspekte sollten eine genauso bedeutende Rolle spielen.
Welthandel betrifft nicht nur ökonomische Dimensionen, sondern geht auch immer einher mit sozialen (im ungünstigsten Fall auch kriegerischen) Konfliktlinien.
Die Verantwortung von Unternehmen in der Einen Welt ist schwer vereinbar mit der einseitigen Orientierung auf eine Gewinnmaximierungsstrategie. Bei sozialem Engagement muss genau hingesehen werden: Handelt es sich um einen Marketing-Trick oder um tatsächliches Engagement als Kerngeschäft.


I. Mögliche Seminarmodule in Auswahl:


Welthandel – Gerechtigkeit – Krieg

  • Bestandsaufnahmen und Definitionsversuche: Gerechtigkeit und Krieg - eine Ansichtssache?
  • Karika-Tour „Welthandel – Gerechtigkeit – Krieg“

Weltwirtschaftsordnung und die Standortproblematik

  • Global hui, lokal pfui – der Kampf der Global Players um die Standortvorteile auf dem internationalen Weltmarkt (Statistik-Parcours sowie Analyse von und Diskussion über Investitionskriterien an ausgewählten Beispielen)
  • Der geteilte Planet zwischen Nord und Süd? (Planspiel zum Welthandel mit anschließender systematischer Auswertung)
  • Unternehmensverantwortung und die Eine Welt

Sicherheit und Entwicklung am Beispiel Afghanistan und der Demokratischen Republik Kongo

  • Krieg für freien Handel? Regionale Instabilitäten, Sicherheitsfragen und Außenhandelsoptionen für Deutschland am Beispiel Afghanistan
  • Der globale Handymarkt, der Coltanabbau in der DR Kongo und die geduldete Gewaltökonomie?

II. Downloads und Arbeitsergebnisse (nur temporär verfügbar):


- derzeit sind keine aktuellen Downloads und Arbeitsergebnisse online verfügbar -